Der malerische alte Posthof ist ein Ensemble aus Bauten verschiedener Jahrhunderte. Nach jahrelangen, aufwendigen Restaurationsarbeiten stellt er heute ein wahres Kleinod des Lieserer Ortsbildes dar.
Das Winzerdorf Lieser beherbergte im 16. und 17. Jahrhundert eine Poststation am Niederländischen Postkurs von Brüssel nach Innsbruck und Italien. Die Poststation Lieser verdankte ihre besondere Bedeutung der günstigen Lage an der Reichsstraße von Mainz nach Trier und der Fähre über die Mosel. So galt Lieser spätestens ab 1615, in der Zeit der Kaiserlichen Reichspost, als Grenzstation und Endpunkt des Streckenabschnittes Brüssel nach Lieser. Bis 1672 war die Poststation Lieser das Postamt für die Stadt Trier, den Trierer Fürstbischof, das Kurfürstentum und die Grafschaft Veldenz.
In Lieser blieb ein Großteil der Poststation aus dem 16.–18. Jahrhundert erhalten. Die Gebäude im „Alten Posthof“ wurden zwar zu Wohnhäusern und Wirtschaftsgebäuden umgewidmet, aber nicht abgerissen. Dank öffentlicher und privater Initiative konnte ein Großteil der noch vorhandenen Bausubstanz aus dem frühen 16. bis 18. Jahrhundert rekonstruiert werden, sodass sich die Poststation Lieser heute wieder als ein intaktes Ensemble präsentiert, mit dem um 1600 erbauten Posthaus als Zentralgebäude. Der Posthof steht seit mehreren Jahren unter Denkmalschutz.
Heute dienen die liebevoll und aufwändig umgebauten Gebäude als Ferienwohnungen.